Pico de Zarza

Nachdem wir aus taktischen Gründen die Besteigung des Pico de Zarza von Sonntag auf Montag verschoben haben, da die Busse am Sonntag doch äußerst selten selten fahren sollten, machte uns eine Gruppe junger Leute die schon an der Bushaltestelle warteten, recht zuversichtlich. Das änderte sich als ein Minibus eines Surf-Camps die Wartenden einsammelte und uns alleine zurück lies. Es wurde auch nicht besser, als eine Gruppe tratschender Damen aufschlug und sich lautstark darüber austauschte, wie lange sie gestern vergeblich auf den Bus gewartet haben. Aber kaum hatten wir angefangen hinter der Bushaltestelle Schangeln zu spielen, kam der Bus prompt, nach nur 45 Minuten Wartezeit.

Die Busfahrt ging dann so schnell, dass ich, als ich meinte ich sollte mich mal orientieren, damit wir den Ausstieg nicht verpassen, und mein Smartphone endlich Ortung hatte, nur noch zum sofortigen Ausstieg aufrufen konnte.

Blick von der ersten Kuppe. Etwa 200m hoch

Blick von der ersten Kuppe. Etwa 200m hoch

So starteten wir zügig die Wanderung durch eine Baustelle, um das letzte Hotel herum, bis zum Ende der Straße, hinein in die Wüste. Diese war hier eher durch dunklere Steine und roten bis schwarzen Sand geprägt. Auf der ersten Kuppe musste ich meinen ersten Cache suchen und Finn das erste mal verschnaufen und Wasser tanken. Und man hatte noch weit vom eigentlichen Gipfel schon einen tollen Ausblick. Es zeigte sich, dass es willkommene Pausen darstellte die anderen Cache auf dem Weg zum Gipfel einzusammeln. Finn machte es doch mehr aus, als er vielleicht zugegeben hätte, und ich konnte meine Statistik aufbessern. Manches Mal hat Finn, nach seiner Verschnaufpause, doch noch den den richtigen Blick zum Fund des Caches beigesteuert.

Auf etwa 500m trafen wir eine Gruppe von drei Ziegen, die dort offensichtlich zu Hause waren. Sie haben uns im wesentlichen ignoriert. Die wenigen Wanderer die uns entgegen kamen, hatten relativ warme Kleidung (Pullis und Schals) dabei, was uns an unserer korrekten Ausstattung hadern lies. Offensichtlich musste es an dem noch wolkenverhangende Gipfel deutlich kühler sein. Aber noch schwitzten wir in unserer kurzen Sommerkleidung.

Bei etwa 650m hörte die Sandpiste, die prinzipiell mit einem geländegängigen Fahrzeug befahrbar war, auf. Der Berg wurde steiler und der Weg war nur noch ein Trampelpfad, der sich in langen Serpentinen nach oben wand und immer wieder von Steinstufen unterbrochen war.

Wasserfänger

Wasserfänger

Der eigentliche Gipfel war großräumig eingezäunt. Soweit die Schilder es erklärten aus Naturschutzgründen. In dem abgezäunten Bereich gab es merkwürdige Wände aus Siebgeflecht, die mit Auffangrinnen an Tanks angeschossen waren. Es wurde hier der Umstand das der Gipfel häufig in den Wolken hängt genutzt um mit den Apparaturen Tau zu sammeln.

Auf dem Gipfel in den Wolken

Auf dem Gipfel in den Wolken

Die Wolken waberten auch durchgehend um den Gipfel herum. Als wir nach knapp 9km und 2,5h bei 850m angekommen waren zeigte sich jedoch kurzzeitig auch die Sonne. Und unsere kurzärmelige Bekleidung war durchaus ausreichend. Für den Blick die steile Seite zur anderen Küste herunter war jedoch nur zeitweise möglich man musste auf eine Wolkenlücke warten.

Den Gipfel-Cache zu finden hat dann wieder einige Mühen gekostet. Die Ortung war nicht sehr akkurat, und das Spoilerbild mit den vorhandenen Gesteinsformationen zu matchen, war nicht wirklich trivial. Aber als es Finn zu blöd wurde und mit eingriff musste er, der Cache, sich geschlagen geben.

Rast am Gipfel.

Rast am Gipfel.

Beim Abstieg hatten wir den Hang auf unser Seite, der unsere Schritte beschleunigte. Wir mussten acht geben, da man auf dem Schotter-Sandweg auch schnell ins rutschen geriet. Als wir sahen, das der Wanderer vor uns nach jeder Biegung und Kuppe deutlicher zu erkennen war, beschleunigte uns zusätzlich: „Den kriegen wir noch“. Auf halben Weg herab kamen uns dann drei Grazien um die 30 entgegen, die den Berg im Bikini bestiegen. Und wir haben uns um fehlende Pullover sorgen gemacht. Kurz vor der ersten geteerten Straße, hatten wir unseren „Hasen“. Er war uns auf den letzten Metern zum Gipfel auch schon entgegen gekommen. Er hatte nur den entscheidenden Vorteil das er sein Auto an der Straße geparkt hatte und wir noch weiter zum Bus mussten.

Unten an der Straße hat Finn dann schnell und mit bissigen Bemerkungen klar gemacht wo dann die richtige Bushaltestelle für die Rückfahrt ist. Wenn man richtig hinschaut war es auch klar ein Busstop-Schild und ein Wartehäuschen, das uns sogar Schatten spendete. Ungünstiger weise lag eine verwesende Taube mitten drin. So hatten wir die Wahl zwischen im Schatten sitzen mit Verwesungsgestank und der gefühlten Sicherheit den nächsten Bus nicht zu verpassen, wann immer auch kommen würde, oder in der Sonne rumlaufen, möglicherweise zu riskieren, dass der Bus nicht anhält. Finns Füße mochten nicht mehr laufen, also saßen wir im Schatten.

Und wir hatten Glück nach etwa 10 min kam ein Bus, der uns mitnahm und sogar günstiger war. Wahrscheinlich hätten wir für die Hinfahrt die Station nur genauer angeben müssen. Im Bus entledigte Finn sich seiner Schuhe, einige Stellen waren so wund das es in Costa Calma barfuß weiter ging. Aber am Nachmittag war das Pflaster schon so heiß, das es ein Tanzen von Schatten zu Schatten wurde. Schnell noch ein frisch gepressten O-Saft und Eis aus dem Supermarkt geholt, dann ging es zu Antje und Moritz an den Pool, zum chillen und der Fußpflege geschundener Füße im Meer.

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