Im Frühjahr als Finn dringend nach einen Job suchte, hatte er sich auch im Internet bei einer Modell-Casting Agentur beworben. Die erste Einladung im Herbst hatte er zunächst sausen lassen. Als jetzt eine zweite Einladung kam, fing er anzugrübeln und wollte die Chance nicht vertun. Also sind wir nach Hannover gefahren, Zunächst fiel auf das das Hotel in dem die Veranstaltung statt fand ab von allen in einem Industriegebiet lag. Offensichtlich gingen Kosten vor Erreichbarkeit. Als wir die Lobby betraten stürmte hinter uns ein Mann in die Lobby und rief: „Abzocke! Nichts unterschreiben!“. Dann Gabe zum Teil handgreifliche Auseinandersetzungen zwischen ihm der Agentur, und Hotelangestellten bezüglich seiner Störung und Fotos die er gemacht hatte. Das Hotel komplimentierte ihn dann vor die Tür.
Wir waren natürlich verunsichert. Finn schlug vor den Störenfried zu befragen, warum er das macht. Aber unserer Frage nach seinen Beweggründen wich er aus. Er betonte nur immer wieder das es Betrug sei was hier geschehe. Ob er von der Konkurrenz war, oder nur Bild Reporter auf der Jagd nach einer Story, haben wir nicht herausgefunden. Aber das er nicht unrecht hatte mit den Angeboten der Agentur, wurde in unseren Gespräch schnell klar. Die Agentur Betrieb eine Datenbank in die man sich für 600 Euro ein Jahr eintragen lassen konnte, ohne jegliche Garantie, dass man irgendwie vermittelt wird. Ob die Datenbank überhaupt professionell genutzt wird blieb sehr fraglich. Wir blieben unverbindlich und verabschiedeten uns. Am Ausgang, inzwischen außerhalb des Hotelgeländes, warteten die Aktivisten. Als ich kurz anhielt und ihnen zurief das sie wohl recht hatten bezüglich der Abzocke. Sie wollten uns zu einem Foto überreden, offensichtlich doch eher Reporter. Wir lehnen aber ab, obwohl das möglicherweise die Chance gewesen wäre ein Star zu sein der in der Zeitung steht.
Finns Baum
Auf dem Rückweg könnte ich Finn dann überreden nach einem Weihnachtsbaum zu schauen. Da wir die letzten Jahre schon häufiger bei Ikea fündig geworden waren, und jetzt eh dort vorbei kamen, dachte ich wir könnten es, trotzdem es Sonntag ist, dort mal versuchen. Und tatsächlich der Weihnachtsbaum Verkauf dort hätte geöffnet. Wir prüfen also die Auslage, auf die Nachfrage ob, es noch größere gäbe, fragte der Verkäufer zurück ob wir denn bei Ikea arbeiten würden. Der Stand hatte gar nicht wirklich offen, es war exclusive für Ikea Mitarbeiter eine Sonderaktion. Also sind wir weiter gefahren.
Schneeräumen mal anders.
Ist eine Stufe aus Schnee nicht praktisch?
Der Gnom auf seiner Stufe.
Antje hatte schon vorgeschlagen gehabt mal wieder in Harsum zu schauen. Sie hatte auf ihren Fahrten nach Gifhorn beobachtet, das es dort jetzt auch wieder größere Bäume gibt. Also sind wir sehr zum Unmut Finns von der Autobahn nach links abgebogen zur Weihnachtsbaum-Plantage und nicht Richtung Mac Donalds, was Finn sich dringend wünschte. Auf der Plantage zeigte er dann auch deutlich, daß er an einer schnellen Abwicklung interessiert war. Er wollte nicht die Plantage nach dem idealen Baum durchstöbern, sonder meinte der Baum fertiggefällt direkt am Eingang sei doch toll. Leider brach sich dessen Symmetrie schon in oberster Ebene: Eine Seite war kahl. Auf der Tour durch die Schonung zeterte er dann auch er würde jetzt aber keinen Baum fällen wollen. Als ich dann aufforderte die Verantwortung für den Kauf zu übernehmen, also zuhause falls es lange Gesichter gibt, den Baum verteidigen und für ihn einstehen. Dass wollte Finn aber auch nicht. Also tigerten wir weiter durch die Schonung. Mit nach hause haben wir dann doch Finns Baum genommen. Abgesehen von seiner asymmetrischen Spitze war sehr schön gebaut. Somit konnten wir den Tag dochnoch zu einem erfolgreichen machen und belohnen uns mit einem Lunch beim großen amerikanischen Bulettenbräter.
Kaum waren wir zu hause angekommen, fing es an in dicken Flocken zu schneien. Nach dem Menü aus den Papiertüten und dem Entnetzten des Baumes, hatte es schon so viel geschneit das man fegen konnte. Da brach die in Finn bis dahin aufgetaut Kreativität aus ihm heraus: Statt einfach nur zu fegen baute er als Ergänzung unseres Eingangsbereichs eine neue Stufe aus Schnee.