Nach einigem Hin und her hatten wir uns für eine Unterkunft im Kloster der Pallotiner entschieden. Hauptbedenken war die erhöhte Lage auf dem Mönchsberg. Aber schon die Anfahrt gestaltete sich atemberaubend. Mit vielen Kehren und Brücken über Gräben glich sie der Einfahrten in eine mittelalterliche Burg. Dann plötzlich oben auf dem Berg glaubte man wieder auf dem Land zu sein, mit Kuhweiden und keinem Anzeichen einer Stadt.
Zum Site-Seeing brauchten wir den Berg dann nicht erneut erklimmen, denn praktischerweise haben die Salzburger eine Aufzug in den Berg gebaut. Zwar gebührenpflichtig aber für uns sehr praktisch. Von oben hatten wir zunächst einen herrlichen Überblick über die Stadt, die wir erkunden wollten. Anschließend waren wir mit dem Aufzug direkt mittendrin.
Das Besondere Innenstadt von Salzburg sind neben den viele Touristen, die viele Geschäfte die nicht zu den üblichen Ketten gehören. Ganz besonders hat uns ein Einrichtungsgeschäft gefallen, dass in einem alten Salzburger Wohnhaus die Wohnungen einfach eingerichtet hat. Antje kam dann ins schwärmen sich vorzustellen wir würden die Wohnungen bewohnen. Das schöne war, dass Antje viele der besonderen Geschäfte schon aus den Winterurlauben kannte, und mich so hervorragen herum führen konnte.
Als sie mir den groben Überblick gezeigt hatte, fragte sie was ich denn sehen oder machen wollte. Und wenn man sich schon mal in einer Österreichischen Metropole befindet, auch wenn es nicht Wien ist, dann wollte ich ins Cafehaus – richtig Torte essen. Dafür empfahl Antje die andere Salzeseite, da wären die repräsentativen Cafés die auch was hermachen, unter anderen eine Dependance des Sacher. Jenes war uns aber zumindest auf der Terrasse zu modern-kitschig, so landeten wir im Cafe Bazar, aßen Torte, tranken Kaffee und Tee und genossen den schnodderig hochnäsigen Charme der österreichischen Kellner.
Schon mal auf der anderen Seite der Salze haben wir uns der dortigen Einkaufszone gewidmet. Nicht ohne vorher an der zentralen Brücke ein Selfie zu schießen als Gruß an die Daheim gebliebenen. Am hinteren Ende der Einkaufsmeile gab es einen urigen Haushaltswarenladen, Die Mädels haben auf ihren Winterbesuchen hier schon manches mal gestöbert, aber wir kamen leider zu spät, er hatte schon geschossen. Aber gegenüber der Friedhof der durch eine Art Kreuzgang eingefriedet war, hatte noch geöffnet. Wenn auch nur kurz. Der Friedhof bestach durch seine besondere Atmosphäre und aufwändig gestaltete Grabsteine.
Das Mozarthaus, welches auch auf dieser Seite der Salze liegt, haben wir uns geschenkt. Zu viel Tourismus und zu müde Beine. Wir haben uns stattdessen wieder über die Salze auf die Suche nach einem Restaurant gemacht. Österreichische Spezialitäten sollten es sein. Nach einigen herum irren fanden wir ein passendes Lokal wo wir sogar draußen sitzen konnten. Es gab die gewünschten Spezialitäten und sogar noch eine Sacher Torte zum Nachtisch. Wirklich gut gefüllt bummeln wir von Schaufenster zu Schaufenster, und entdeckten so manches, dass wir hätten tagsüber auch besuchen wollen, oder zu dem Antje eine Geschichte von ihren früheren Besuchen erzählen konnte.
Wir waren noch sehr unschlüssig ob wir noch wo einkehren oder wirklich schon den Abend beenden und zum Lift nach Hause gehen. Wir hatten keinen rechten Durst mehr, aber den Abend zu beenden hatten wir auch noch keine Lust. Er war lauschig warm, ohne Gewitter und der letzte unserer Reise. Also beschlossen wir noch einen Obstler, vorzugsweise Marille, zu nehmen um den Abend abzurunden. Erstaunlicherweise hatte erst das dritte Lokal das wir versuchten einen solchen Obstler im Programm. Als der Schnaps kam waren die einfachen hohen Schnapsstampergläser noch das Beste. Die Marille, die Christine aus schenkt ist immer noch ungeschlagen. Diese war dagegen eher zum Putzen. Ganz im Gegensatz dazu war der Preis, der lag eher an der Spitze: 12 Euro für zwei Schnäpse. Wir überlegten kurz ob die Gläser inclusive seien, konnten uns dann aber doch beherrschen.
Als wir dann mit dem Lift zurück auf den Berg kamen, entdeckten wir das man hier oben im Cafe-Restaurant viel schöner hätte den Absacker genießen können. So aber walzte sich Antje noch eine Andenkenplakette und wir beschlossen den Abend.




