Wir hatten es schon lange diskutiert, und überlegt, dass man es mal machen könnte, auch im Sommer nach Eben zu fahren. Dieses Jahr war nach Fuerteventura noch eine Woche vakant, so dass wir Nägel mit Köpfen machten und die Idee in die Tat umsetzten.
Wir hatten unsere Räder auf den neuen Kupplungsträger geschnallt und mitgenommen, da eines der Ziele eine Radtour war. Und damit wollten wir heute beginnen.
Noch bevor wir Eben ganz verlassen hatten, kamen wir zur Talstation des Monte Popelo. Dort waren wir überrascht wie grün die Talabfahrtspiste war. Sie sah aus wie eine intakte Bergwiese. Da wir schon mal da waren haben wir gleich beim Klieber, dem lokalen Skiverleiher, nach neuen Wanderschuhen für Antje geschaut. Sie brauchte für unsere weiteren Aktivitäten dringend neue. Der Sportladen hatte im Sommer von Ski auf Wanderequipment umgestellt und war dadurch gut sortiert. Die ausgesuchten Schuhe, haben im Laden deponiert, auf dass wir sie auf der Radtour nicht mit schleppen mussten.
Auf dem Weg nach Altenmark stießen wir auf den Ennsradweg. Die Enns ist ein kleiner Fluß der aus dem Tal von Flachau-Winkel kommt und dann weiter nach Osten Richtung Donau fließt. Im Winter ist er uns nie aufgefallen unter all dem Schnee.
Wir folgten der Enns auf dem gleichnamigen Radweg an Radstadt vorbei nach Osten. Gegen Mittag kamen wir nach Mandling. Leider hatte das Restaurant Ruhetag und das Hotel am Ort wurde gerade renoviert. Also kein Mittagessen. Zum Glück hatte wenigstens die Tanke offen, dass wir uns mit Eis und Cola über Wasser halten konnten. Auf einer Parkbank am Ortsrand unser Eis schleckend, entdeckten wir das eine Mauer das Tal querte – Wir waren an der Grenze zwischen Salzburg und der Staiermark. Ob die Salzburger nicht raus oder die Staiermärker nicht reingelassen werden sollten, konnten wir nicht ermitteln.
Um was richtiges zu Essen zu bekommen, und weil es schon spät genug war beschlossen wir umzukehren, denn in Radstadt glaubten wir sicher ein Restaurant finden zu können. Auf dem Rückweg habe ich noch die Cacheserie eingesammelt die zurück nach Radstadt führte. Dort angekommen mussten wir erstmal eine Runde drehen bis wir ein schickes Lokal für unseren Rast gefunden hatten. Es hatte den Wermutstropfen, dass offensichtlich gerade Holzpellets angeliefert wurden, und mit einem lauten Gebläse in den Keller geblasen wurden. Wir hofften das es ja bald vorbei sein müsste, aber der Pelletpuster hatte mehr Ausdauer als wir. Dafür gab es eine schöne Aussicht übers Tal und auf das Skigebiet von Radstadt. Auch alles in sattem Grün.
Nach einer gemütlichen Mahlzeit war der Tag schon recht fortgeschritten, und im Westen wurde der Himmel auf einmal schwarz. Um noch vor dem Gewitter wieder zurück in Eben zu sein mussten wir richtig Gas geben. Nachdem wir am Vormittag häufiger von e-Bikes überholt wurden, lieferten wir uns jetzt ein Rennen mit einer Familie, die auch mit konventionellen Fahrrädern vor dem Gewitter floh.
Noch vor dem ersten Tropfen erreichten wir den Klieber am Monte Popolo, wo ja Antjes Schuhe warteten. Hätte ich nicht plötzlich auch noch Lust auf neue Wanderschuhe bekommen, hätten wir es vielleicht trocken geschafft. So hatte ich neue Schuhe und wir aßen zum Abendbrot Käse und Wurst im Bett, die ich wo ich ja schon nass war noch schnell beim Spar geholt hatte. Zum Abendessen nochmal los zufahren hatten wir beide keine Lust.



