Die Woche hatten wir die lange geplante Cacherunde südlich des Harzes kurzfristig nochmal gekippt, und uns für eine kürzere Anfahrt nach Einbeck entschieden. Hier lagen die Cache zwar nicht so schön auf einer klaren Runde, sondern mehr ins Feld gestreut, aber die halb so lange Anfahrt hat dann doch gewonnen. Am Vorbereitungsabend habe ich mit Axel, dann auch schnell nochmal die Mysteryserie über berühmte Einbecker ergooglet. So gut vorbereitet konnte die Tour beginnen. Nur das Wetter bereitete uns noch Sorgen genau für Pfingstsamstag war Gewitter mit Unwetterwarnung angesagt. Als dann morgens die Wetterapp von mittags Gewittter auf Dauerregen den ganzen Tag wechselte, schien die ganze Aktion unter einem schlechten Stern zu stehen. Losgefahren sind wir dann trotzdem.
In Einbeck war das Weiter zumindest trocken und einigermaßen warm, dass ich mit meiner kurzen Radlerhose nicht ganz falsch angezogen war. Nu die Cache, die mit Brennnesselbarrieren geschützt waren, habe ich dann doch den langen Hosen überlassen.
Aber keiner wusste wie lange sich die Wettervorhersage Lügen strafen lies, also starteten wir unsere Runde. Lutz war am schellsten auf dem Rad und war so als erster am ersten Cache, ein Lange-Hosen-Cache mit Brennnesseln. Da habe ich ihm Suche, Fund und Log gerne über lassen.
Schon am sechsten Cache, wir Männer sind die Brücke über die B3 schon mehrfach runter und rauf gekrabbelt, und der Hinweis, ein kryptisches Gedicht von Ringelnatz, half überhaupt nicht, düpierte uns Iris als sie dazukam und mit einem Griff den losen Pflasterstein anhob und die Dose in Händen hielt.
Später entpuppte sich ein T4 Cache Namen „Die Schutthalde‘ nicht als gefährliche Hangpartie, sondern als Kletterbaum mit Vogelhaus in vielleicht 9 Meter Höhe. Oben angekommen musste ich feststellen das der Petting in der Einflugöffnung nicht direkt das Logbuch enthielt, sondern ein Schlüssel für ein Vorhängeschloss, welches ein Riegel an der Unterseite sicherte. Leider war die Nylonsicherungsschur morsch und riss. Der Schlüssel folgte der Schwerkraft und ich durfte Lutz von oben beim Suchen im hüfthohem Gestrüppdirigieren. Und er dann auch hinaufkommen um mir den Schlüssel zu reichen. Das Schloß löste den Boden der sich dann absenken ließ. Eine wunderbare Mechanik die so in die Jahre gekommen war, dass ich dankbar sein durfte, dass nicht noch mehr Teile abgestürzt sind.
Auch die weiteren Caches in der Einbecker Feldmark litten oft an ihrem Alter. Teilweise kaputt, teilweise gar nicht mehr da. Wir hatten eine recht hohe „Nicht gefunden“ Quote.
Gegen Mittags, wir hatten gerade einen der höheren Hügelrücken erklommen, zeigte uns die Wetterapp: das Gewitter ist in einer halben Stunde da. Zum Glück hatten wir im letzten Ort ein Café gesichtet, dass sich als besonders fahrradfreundlich beworben hat. Es lag ja auch am Europaradweg R1. Hügelabwärts ging es dann schnell und wir erwischten das Cafe vor dem ersten Tropfen. Es waren dann doch eher ein Schauer als ein Gewitter, aber wir saßen trocken unter dem Sonnenschirm.
Nach dem Regen kam die Sonne richtig raus und es wurde wärmer als zuvor und wir grasen die Feldmark weiter ab. Im nächsten Ort kalkulierte Axel seine Statistik, und kam zu dem Schluss das die 5000 erreichbar wären. Damit waren klar: Wir machen heute solange bis Axel die 5000 hat. Den Rückweg nach Einbeck überschlagen kamen wir dem Ziel schon recht nahe. Jetzt mussten wir nur die errätselten Mysteries auch finden. Das hat nicht bei allen geklappt. Am PS Speicher fehlten dann noch vier. Die mussten dann im Stadtkern gefunden werden. Ein Mystery auf dem Weg zurück zum Auto war dann die 5000. Lutz prägte den Spruch, dass der 5000. Cache eigentlich viel wichtiger ist als ein 50ter Geburtstag.
Auf jeden Fall wurde das am Abend gebührend mit Steinofenpizza gefeiert.




